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Warum SAP S/4HANA-Einführungen scheitern – und wie Sie es besser machen

Sie stehen vor der Einführung von SAP S/4HANA? Oder sind Sie bereits mittendrin und stellen fest, dass es holpriger läuft als gedacht? Dann sind Sie nicht allein. Viele Unternehmen, die sich für die Migration auf S/4HANA entscheiden, starten mit großen Erwartungen. Mehr Transparenz, schlankere Prozesse, eine moderne Systemarchitektur – die Vorteile liegen scheinbar auf der Hand. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Zahlreiche Projekte geraten ins Stocken, manche scheitern sogar.

Warum? Weil die Umstellung auf S/4HANA mehr ist als ein technisches Upgrade. Es ist eine tiefgreifende Transformation, die die gesamte Organisation betrifft. Wer diesen Aspekt unterschätzt, riskiert nicht nur Zeitverzögerungen und Kostenexplosionen, sondern auch Frustration bei den Mitarbeitenden. In diesem Beitrag beleuchten wir die häufigsten Gründe, warum S/4HANA-Einführungen scheitern – und was Sie konkret tun können, um es besser zu machen.

Die häufigsten Gründe, warum S/4HANA-Projekte scheitern

1. Fehlende Vorbereitung – der Klassiker unter den Stolpersteinen
Haben Sie die Einführung von S/4HANA wirklich bis ins Detail vorbereitet? Viele Unternehmen beantworten diese Frage guten Gewissens mit „Ja“. Die Praxis zeigt jedoch: Häufig werden Komplexität und Umfang des Projekts unterschätzt. Unrealistische Zeitpläne, zu knapp bemessene Budgets und eine fehlende Abstimmung zwischen den Fachbereichen sind keine Seltenheit.

Dabei ist die Migration zu S/4HANA kein reines IT-Projekt, sondern ein strategisches Vorhaben, das alle Unternehmensbereiche betrifft. Ohne ein professionelles Projektmanagement, das alle Stakeholder einbindet und klare Verantwortlichkeiten definiert, bleiben Risiken nicht lange theoretisch. Sie werden schnell zur Realität.

Fragen, die Sie sich stellen sollten: 

  • Haben wir die gesamte Organisation frühzeitig eingebunden? 
  • Gibt es ein übergreifendes Projektmanagement mit ausreichend Ressourcen? 
  • Ist der Zeitplan realistisch – auch unter Berücksichtigung unvorhersehbarer Hürden?

2. Fehlendes Change Management – der unterschätzte Erfolgsfaktor
S/4HANA verändert nicht nur die IT-Landschaft. Es verändert auch Arbeitsweisen, Verantwortlichkeiten und Prozesse. Wer das Change Management auf die lange Bank schiebt oder gar ignoriert, zahlt später drauf. Denn ohne Akzeptanz in der Organisation bleibt selbst das beste System ein Papiertiger.

Das Problem: Change Management wird oft als „weiches“ Thema abgetan. Tatsächlich ist es der Hebel, mit dem Sie Widerstände abbauen, Unsicherheiten vermeiden und Ihre Mitarbeitenden zu aktiven Mitgestaltern machen. Je früher Sie Change Management in Ihr Projekt integrieren, desto besser.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Haben wir eine klare Change-Strategie entwickelt?
  • Wissen unsere Führungskräfte, wie sie den Wandel begleiten können? 
  • Welche Ängste und Unsicherheiten gibt es – und wie gehen wir damit um?

3. Fehlende Kommunikation – ohne Information kein Vertrauen
Wie gut wissen Ihre Mitarbeitenden wirklich Bescheid? Häufig werden sie erst informiert, wenn Entscheidungen längst gefallen sind. Das schafft Misstrauen – und Widerstände.

Eine offene und regelmäßige Kommunikation ist essenziell. Nicht nur über den aktuellen Stand des Projekts, sondern auch über die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag. Wenn Sie Ihre Teams frühzeitig einbinden und ihnen die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und Feedback zu geben, gewinnen Sie Verbündete statt Kritiker.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Kommunizieren wir regelmäßig, offen und verständlich?
  • Können Mitarbeitende ihre Fragen und Sorgen aktiv einbringen? 
  • Haben wir ein strukturiertes Stakeholder-Management etabliert?

4. Unzureichende Qualifizierung – Wissen ist Macht
Ein neues System bringt nichts, wenn die Anwender nicht wissen, wie sie es nutzen sollen. Wer seine Mitarbeitenden nicht rechtzeitig schult, riskiert Akzeptanzprobleme, Fehler und Frustration.

Besonders wichtig sind die sogenannten Key-User: Sie sind die Multiplikatoren in den Fachbereichen und die erste Anlaufstelle für Fragen und Probleme. Ein fundiertes Schulungskonzept, idealerweise im Rahmen eines „Train-the-Trainer“-Ansatzes, ist daher unerlässlich.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Haben wir frühzeitig in Schulungen investiert?
  • Sind unsere Key-User fit genug, um ihre Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen? 
  • Gibt es einen Plan für kontinuierliche Weiterbildung – auch nach dem Go-Live?

 

Welcher Implementierungsansatz passt zu Ihrem Unternehmen?

Nicht jedes Unternehmen startet beim selben Ausgangspunkt. Deshalb gibt es unterschiedliche Ansätze für die Migration zu S/4HANA. Die Wahl des richtigen Weges ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Transformation.

Brownfield-Ansatz – Evolution statt Revolution
Sie möchten Ihre bestehende SAP-Landschaft weitgehend beibehalten und auf S/4HANA migrieren? Dann ist der Brownfield-Ansatz die richtige Wahl. Der Vorteil: Sie übernehmen bewährte Prozesse und Daten. Der Nachteil: Ineffiziente Altprozesse werden oft gleich mitübernommen.

Für wen geeignet:
Unternehmen, die bereits standardisierte SAP-Prozesse nutzen und keine grundlegende Neuausrichtung ihrer Geschäftsprozesse anstreben.

Greenfield-Ansatz – Neustart auf der grünen Wiese
Beim Greenfield-Ansatz starten Sie von Null. Das heißt: Sie gestalten Ihre Prozesse komplett neu und nutzen die Chance, Altlasten hinter sich zu lassen. Der Aufwand ist höher – doch das Potenzial, nachhaltige Prozessverbesserungen zu realisieren, ebenso.

Für wen geeignet:
Unternehmen mit komplexen, historisch gewachsenen SAP-Systemen oder solchen, die ihre Prozesse radikal neu gestalten möchten.

Bluefield-Ansatz – das Beste aus beiden Welten
Der Bluefield-Ansatz kombiniert die Vorteile von Brownfield und Greenfield. Hier behalten Sie bewährte Prozesse bei, während Sie andere Bereiche neu aufsetzen. Das bietet eine ausgewogene Balance zwischen Effizienz, Innovation und Risikominimierung.

Für wen geeignet:
Unternehmen, die sowohl bestehende Prozesse sichern als auch neue Potenziale heben wollen, ohne die gesamte IT-Landschaft umzukrempeln.

Welches Betreibermodell passt zu Ihnen?

Auch bei der Frage nach dem richtigen Betreibermodell sollten Sie strategisch vorgehen. Cloud oder On-Premise? Eine Entscheidung, die Auswirkungen auf Flexibilität, Kontrolle und Kosten hat.

Private Cloud
Sie behalten die Kontrolle über Ihre Systeme und Daten, benötigen dafür jedoch eigene Ressourcen für den Betrieb und die Wartung.

Public Cloud
Sie profitieren von geringeren Infrastrukturkosten und einer schnelleren Implementierung. Gleichzeitig müssen Sie Kompromisse bei der Individualisierung eingehen.

On-Premise
Maximale Kontrolle – bei gleichzeitig maximalem Aufwand. Für Unternehmen, die regulatorische Vorgaben erfüllen müssen oder sensible Daten verarbeiten, kann On-Premise die richtige Wahl sein.

Fragen, die Sie sich stellen sollten:

  • Wie hoch ist unser Bedarf an Flexibilität?
  • Welche regulatorischen Anforderungen müssen wir erfüllen? 
  • Welche Ressourcen stehen uns langfristig für den Betrieb zur Verfügung?

Fazit: Warum S/4HANA-Projekte nur mit einem ganzheitlichen gelingen

Die Einführung von SAP S/4HANA ist kein IT-Projekt. Es ist eine unternehmensweite Transformation, die technische, organisatorische und menschliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Wer alle drei Dimensionen zusammen denkt – Vorbereitung, Change Management und Technologie –, erhöht seine Erfolgschancen signifikant.

Kurz gesagt:
Planen Sie ganzheitlich. Kommunizieren Sie transparent. Schulen Sie Ihre Teams. Und wählen Sie den Implementierungsansatz sowie das Betreibermodell, das wirklich zu Ihnen passt.

Warum grandega der richtige Partner für Ihre S/4HANA-Transformation ist

Mit grandega gewinnen Sie mehr als nur einen Implementierungspartner. Wir begleiten Sie auf dem gesamten Weg – von der Strategieentwicklung über die technische Umsetzung bis zum nachhaltigen Change Management. Unser Ziel: Ihre S/4HANA-Einführung so zu gestalten, dass sie nicht nur erfolgreich, sondern langfristig wirksam ist.

Sie möchten wissen, wie das konkret aussehen kann? Sprechen Sie uns an.

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