Warum bleibt die IT-Wissenslücke im Business bestehen?
Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen könnte digitale Innovationen optimal nutzen, Risiken gezielt minimieren und effizient mit der IT-Abteilung zusammenarbeiten. Doch die Realität sieht oft anders aus: Die Wissenslücke zwischen IT und Business bleibt bestehen, wächst sogar weiter. Entscheidende Fragen bleiben unbeantwortet: Warum tut sich das Business so schwer, IT-Konzepte zu verstehen? Warum muss oft die IT-Abteilung die Fachkonzepte selbst schreiben? Und vor allem: Wie lässt sich das endlich ändern?
In den 1980er-Jahren war das Prinzip klar: Erst beschreibt das Business seinen Bedarf, dann entwickelt die IT darauf aufbauend die passenden DV-Konzepte. Doch dieses Prinzip scheiterte oft an der Praxis: Kaum jemand aus dem Business lieferte strukturierte Fachkonzepte. IT-Experten mussten diese Lücke schließen und sich in die Business-Welt einarbeiten. Heute beherrschen IT-Teams Prozesse, denken geschäftsorientiert – doch das Business hat sich kaum in Richtung IT bewegt.
Die digitale Kluft zwischen IT und Business: Ein Wachstumsrisiko
In einer Welt, in der digitale Transformation entscheidend für den Unternehmenserfolg ist, wird diese Wissenslücke zum Problem. Laut einer Studie des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) sollte jede Führungskraft IT-Kompetenzen besitzen, um digitale Chancen und Risiken realistisch einschätzen zu können. Doch die Frage bleibt: Wann realisiert das Business dieses Dilemma? Und wer übernimmt die Initiative, um IT-Know-how in die Fachbereiche zu bringen?
Strategien zur Schließung der Wissenslücke
Die Lösung kann sowohl „Bottom-Up“ als auch „Top-Down“ erfolgen. Unternehmen haben mehrere Optionen, um IT-Kompetenz gezielt ins Business zu integrieren.
1. IT-Experten in Fachabteilungen integrieren
Ein effektiver Weg ist der Wechsel erfahrener IT-Mitarbeiter in Fachabteilungen. Dort können sie als „Business Partner“ agieren und IT-Wissen praxisnah vermitteln. grandega empfiehlt diesen Ansatz in geeigneten Kundenszenarien, um technische und geschäftliche Anforderungen direkt zu verzahnen.
2. Neue IT-Rollen in Fachabteilungen schaffen
Unternehmen können auch gezielt neue Positionen schaffen, etwa „Digitalisierungsbeauftragte“ oder „Technology Liaison Officers“, die als Schnittstelle zwischen IT und Fachbereich agieren. Diese Rollen sind explizit darauf ausgelegt, die digitale Transformation aktiv voranzutreiben.
3. Bestehende Rollen um IT-Kompetenzen erweitern
Eine weitere Option ist die gezielte Weiterbildung bestehender Mitarbeiter. Durch Trainings und „Strategische Dialoge“ – wie von BITCO3 empfohlen2 – können Unternehmen eine gemeinsame Sprache zwischen IT und Business etablieren.
4. Agile Teams mit IT- und Business-Experten bilden
Die radikalste Lösung ist die Abschaffung fester Grenzen zwischen IT und Business. In agilen, interdisziplinären Teams arbeiten beide Bereiche eng zusammen – analog zu Scrum-Teams in der Softwareentwicklung. Doch auch hier bleibt eine Grundvoraussetzung bestehen: IT und Business brauchen ein gemeinsames Basiswissen, um effektiv zu kommunizieren.
CIO ins Management Board: Die “Top-Down“-Lösung
Diese vier Ansätze könnten erheblich zur Verbesserung der Zusammenarbeit beitragen. Doch sie entfalten ihr volles Potenzial erst, wenn IT-Strategie auf höchster Unternehmensebene verankert wird. Ein entscheidender Schritt ist daher die Integration des CIO ins Management Board.
Laut einer Studie von PWC3 werden CIOs zunehmend zu Vorstandssitzungen eingeladen – ein Zeichen für das wachsende Bewusstsein, dass IT kein isolierter Kostenfaktor, sondern ein strategischer Wettbewerbsvorteil ist.
Welche Vorteile bringt der CIO im Management Board?
Direkter Einfluss auf strategische Entscheidungen
Ein CIO auf Vorstandsebene kann sicherstellen, dass IT-Strategien frühzeitig in Unternehmensentscheidungen einfließen. Dies verhindert, dass technologische Entwicklungen nur als Reaktion auf kurzfristige Anforderungen betrachtet werden, sondern als langfristiger Innovationsmotor.
Besseres Risikomanagement
Ohne IT-Expertise im Vorstand bleibt die Risikoaversion gegenüber IT-Projekten hoch. Unternehmen, deren Führungsebene mit IT-Themen vertraut ist, treffen fundiertere Entscheidungen – und minimieren Fehlentscheidungen durch mangelndes technisches Verständnis.
Beschleunigte digitale Transformation
Der CIO kann als Treiber der digitalen Transformation agieren, Innovationen wie Cloud-Computing, Künstliche Intelligenz und Datenanalyse vorantreiben und IT als strategischen Erfolgsfaktor positionieren.
Bessere Abstimmung zwischen IT und Business
Ein CIO auf Vorstandsebene verbessert die Koordination zwischen IT und Geschäftsstrategie erheblich. Dadurch wird die IT nicht mehr nur als „Erfüllungsgehilfe“ betrachtet, sondern als aktiver Gestalter des Unternehmenswandels.
Zahlen belegen den Erfolg
Eine Deloitte-Studie zeigt, dass Unternehmen mit IT-erfahrenen Vorständen eine um 8 % bessere Aktienperformance erzielten.4,5 Das zeigt: IT-Strategie auf Managementebene zahlt sich aus.
Fazit: Wissen vernetzen, Zukunft gestalten
Die IT-Wissenslücke im Business ist ein Wachstumshemmnis, das Unternehmen gezielt angehen sollten. Ob durch IT-Business-Partner, neue Rollen oder agile Teams – es gibt zahlreiche Wege, das Verständnis zwischen IT und Business zu verbessern. Doch eine nachhaltige Veränderung erfordert auch strukturelle Anpassungen. Die Integration des CIO ins Management Board ist daher ein zentraler Hebel, um IT-Kompetenz auf höchster Ebene zu verankern und die digitale Transformation aktiv zu steuern.
Sind Sie bereit, die IT-Wissenslücke in Ihrem Unternehmen zu schließen? grandega begleitet Sie mit umfassender Expertise in IT-Transformation, Agilität und Change Management. Sprechen Sie uns an – gemeinsam gestalten wir Ihre digitale Zukunft.
Quellen: